„Weidetierhalter haben auf diese Signale gewartet“

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29. April 2024 - Landrat Thorsten Stolz hat die angekündigten Änderungen des Landes zum Umgang mit der Wolfspopulation in Hessen ausdrücklich begrüßt. „Die Weidetierhalter haben auf diese Signale lange gewartet. Sie wollen einen besseren Schutz ihrer Tierbestände haben und sie wollen ihre Tierbestände selbst aktiv besser schützen können. Wenn diese Ziele erreicht werden können, dann wäre viel gewonnen“, sagte Landrat Stolz.

Hintergrund ist eine Ankündigung des Hessischen Landwirtschaftsministers Ingmar Jung, wonach Schutzmaßnahmen von Weideflächen besser gefördert und Entschädigungen bei Wolfsangriffen einfacher gewährt werden sollen. Zudem soll der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen und eine Bejagung erleichtert werden, vor allem diesen Punkt begrüßte Thorsten Stolz.

„Wirksamer Weidetierschutz gelingt nur über ein Zusammenspiel von Maßnahmen. Zunächst müssen die Weideflächen besser geschützt werden, inklusive unbürokratischer und stärker Förderung für all jene, die hier nachrüsten. Es müssen darüber hinaus auch Abschüsse von Wölfen leichter möglich sein, wenn einzelne Tiere wiederholt Weidetierbestände angreifen“, erklärte Thorsten Stolz, wobei er sich für das Thema Bejagung Unterstützung auf Bundes- und EU-Ebene für den hessischen Vorstoß wünscht, um rechtliche Klarheit zu erlangen.

Der Landrat verwies auf Vorfälle im Spessart und im Bergwinkel, bei denen Tierhalter mangels eindeutiger Laborproben mit den Riss-Schäden alleine gelassen wurden. Dabei habe es dort Risse gegeben, wo es vorher keine gab; ebenso seien DNA-Hinweise auf einen Wolf gefunden worden. Die Beweislage habe dennoch nicht ausgereicht. „Die geltende rechtliche Lage ist einfach unbefriedigend für die Tierhalter. Das Gleiche gilt für die bisherigen Präventions- und Unterstützungsmaßnahmen.“

Der Main-Kinzig-Kreis und mehrere Spessart-Kommunen hatten im vergangenen Jahr an das Land Hessen appelliert, „schnelle und unbürokratische Hilfen“ für Landwirte und Tierhalter zu schaffen. Dazu zähle auch, dass die gezielte Entnahme eines Wolfes erleichtert wird. Das, was bereits rechtlich möglich sei, müsse mehr Anwendung und Umsetzung finden. „Es geht nicht darum, den Wolf generell zum Abschuss freizugeben, aber bei andauernden Konflikten und Schadensereignissen wie im hessischen Spessart muss diese Option möglich sein“, lautete seinerzeit die gemeinsame Forderung von Landrat Thorsten Stolz, den Bürgermeistern Victor Röder (Jossgrund), Tobias Weisbecker (Bad Orb), Matthias Schmitt (Biebergemünd) und Dominik Brasch (Bad Soden-Salmünster) sowie dem damaligen Bürgermeister Frank Soer (Flörsbachtal).

„Ich freue mich, dass der Wunsch des Main-Kinzig-Kreises und anderer hessischer Landkreise in Wiesbaden Gehör gefunden hat. Das kann ein Beitrag zur Befriedung dieses Themas sein. Vor allem erhoffe ich mir mehr direkte und wirksame Hilfe für die Weidetierhaltungen“, so Landrat Thorsten Stolz.